Wurzelbehandlung

Jeder Zahn enthält im Inneren einen Nerven, der sich vom unteren Anteil der Zahnkrone bis in die Wurzel erstreckt. In Anbetracht dessen, dass z.B. die Backenzähne mehrere Wurzeln aufweisen, entspricht hier die Anzahl der Wurzeln mindestens auch der Anzahl der Nervenstränge. Die Aufgabe des Nervs besteht in der Ernährung und Versorgung des Zahnes.

Hin und wieder kommt es vor, dass sich der Nerv entzündet oder abstirbt. Ursachen hierfür können unter anderem ein Trauma auf den Zahn oder auch eine Infektion (z.B. Karies) sein.  Dann ist eine endodontische Behandlung angezeigt.

Wird die endodontische Behandlung nicht durchgeführt, kann es zu einer massiven Entzündung am und im Zahn kommen, die sich in das der Wurzel umliegende Knochengewebe ausbreiten wird.

Die gesamte Wurzelkanalbehandlung, welche sich über 2-3 Sitzungen erstreckt, ist komplett schmerzfrei!

Ist die Entscheidung zu einer endodontischen Behandlung getroffen worden, wird das infizierte oder abgestorbene Nervgewebe aus dem Zahn entfernt. Hiernach werden die Nervkanäle mit Spezialinstrumenten gesäubert und mit einer desinfizierenden Lösung mehrfach gespült. Die Wurzelfüllung erfolgt meist nicht sofort in der ersten Sitzung, um das Ergebnis der Zahnerhaltung nicht zu gefährden. Zwischen den Sitzungen wird in den Zahn eine gut wirkende desinfizierende Medikamenteneinlage eingebracht.

In der zweiten oder dritten Sitzung erfolgt die Wurzelkanalfüllung, um den Wurzelkanal / die Kanäle wieder dicht abzuschließen und um somit eine erneute Besiedlung von Bakterien zu verhindern. Der Zahn wird erst dann mit einer definitiven Wurzelkanalfüllung versorgt, wenn die Entzündung im umliegenden Gewebe rückläufig und der Kanal frei von bakterieller Besiedlung ist, um die Erhaltung des Zahnes zu gewährleisten.

Wir arbeiten stets unter Zuhilfenahme von Lupenbrille oder Mikroskop, um ein sehr präzises Arbeiten zu gewährleisten, um damit ein noch besseres Ergebnis zu erzielen.

Unsere Empfehlung ist, jeden Zahn, vor allem die hinteren Backenzähne, die einer massiven Kaubelastung ausgesetzt sind, nach einer gewissen Zeit (ca. 1 Monat nach Wurzelfüllung) zu überkronen. Grund hierfür ist, dass Zähne, denen das Nervgewebe fehlt, stärker beim Kauen belastet werden, als solche Zähne, die das Nervgewebe noch enthalten. Außerdem kommt es, da der Nerv den Zahn nun nicht mehr mit Nährstoffen versorgen kann, zur langsamen Austrocknung und Versprödung des Zahnes. All diese Aspekte sorgen über kurz oder lang zur Zahnfraktur (Brechen des Zahnes), die in den meisten Fällen dann zur Extraktion (Entfernung) des Zahnes führt. Wenn der Zahn überkront ist, dient diese Krone zum Schutz des Zahnes.

Im Frontzahnbereich spielt die Ästhetik für die meisten Patienten eine große Rolle. Es kann an den endodontisch behandelten Zähnen, insbesondere dann, wenn die Wurzelkanalbehandlung schon etwas länger zurück liegt, zur Verfärbung des jeweiligen Zahnes kommen. Diese Verfärbungen entstehen durch Mikrorisse im Zahn und/oder Füllung, in welchen es zu Farbeinlagerungen durch Farbstoffe z.B. aus der Nahrung gekommen ist.

Hier empfiehlt sich ein Bleichen im inneren des Zahnes mit anschließender teilweiser Erneuerung der Wurzelfüllung. Auch hier ist eine ästhetische Versorgung entweder durch eine Krone oder durch ein Veneer empfehlenswert.